Ich bin wirklich sehr, sehr zurückhaltend, wenn es um Videokurse geht.
Zu viel steht rum und ich persönlich kenne niemanden, der so einen Kurs von vorne bis hinten durchgezogen hat. In der regel leben all diese Dinger davon, den "Schüler" im ungewissen zu lassen, über das, was da musikalisch passiert. Ein Lick jagt den anderen und am Ende hat man...nicht, außer eben einen neuen Lick. Irgendwo versteckt sind dann Rosinen, die es zu finden gilt. Doch das ist mir persönlich nicht € 20 oder mehr wert. Aber, bei einem Angebot von $5,. was derzeit gerade mal € 4,25 entspricht, darf man schon mal was kaufen und sich die besten Tipps rausholen. Ja, ich bin ein geiziger Lipper. Bei Interesse, einfach mal auf die Grafik unten klicken.
Kennedy / Milteau / Segal: Crossborder Blues
Grenzen sind so eine Sache für sich. Grenzen sorgen für den Zusammenhalt aber auch für die klare Abgrenzung. Sie führen zu einer Teilung und mit dieser Teilung sind häufig gespaltene Emotionen verbunden.
Der Vorteil: innerhalb der Grenze weiß man wo man hingehört. Der Nachteil: man ist eingesperrt. Nur zu verständlich, dass innerhalb einer Grenze der Ruf nach Freiheit laut wird. Mag das im politischen und gesellschaftlichen Leben noch eine hohe, demokratische Akzeptanz genießen, so ist es in der Musik bei weitem nicht mehr der Fall. Wird doch die Markttauglichkeit von Musik in der Zuordnung von Genere ganz klar definiert. Und auch beim noch so freiheitlich daherkommenden Blues ist das nichts anderes. Bei eben jener Musik, die so viel Freiheit verspricht, sorgt schon alleine die deutsche Zuordnung, die zum großen Teil auf Joachim-Ernst Berendt zurückgeht, für klare Grenzen. Diese scheinen selbst in den Köpfen der Musiker so stark verhaftet zu sein, dass eine Weiterentwicklung des Blues in Deutschland kaum wahrnehmbar ist. Und gerade, weil sich im Blues wirklich nicht viel tut, weil ewig gleiches immer nur noch Gleicher gemacht wird, ist es so schön ein Album zu hören, dass wirklich, wie sein Titel es sagt, grenzüberschreitend ist! Crossborder Blues! Das neueste Werk vom immer wieder grenzüberschreitenden Harrison Kennedy mit der Hilfe von Jean-Jacques Milteau und Vincent Ségal. Moment, ist Jean-Jacques Milteau noch in der Bluesszene ein bekannter Harp Player, so habe zumindest ich von Vincent Ségal bis zum Erscheinen von Crossborder Blues noch nie gehört. Hierbei handelt es sich um einen französischen Cellisten, der am ehesten der Weltmusik zuzurechnen ist. Die Liste seiner Arbeitgeber, auf deren Produktionen mitgewirkt hat zeigt aber auch, dass er sich in allen Stilen der Musik zu Hause fühlt. Vincent Ségal macht den Unterschied auf diesem Album. Crossborder Blues ist ein stark minimalistisches Werk. Die bekannten Bluestitel aber auch Imagine von John Lenon werden instrumental so auch fein, so zart, mit stark minimalistischer Kraft in Szene gesetzt, dass man sich beim Hören völlig darin auflösen kann. Crossborder Blues verzichtet gänzlich auf treibendes Schlagzeug oder harte Gitarrenriffs. An deren Stelle steht eine rhythmisch, pulsierende Begleitung des Cello; untermalt von einem Benjo, das wirkt als wolle es gegen die Stille ankämpfen um sich ihren doch zu beugen. Selbst das teilweise verzerrte, bluestypische Harpspiel von Jean-Jacques Milteau ordnet sich der Ruhe und der inneren Kraft des Cello unter. Hier machen drei fantastische Musiker Musik in ihren eigenen Räumen. Sie begegnen sich an der Grenze ihrer jeweiligen Musikstile und fügen sich in einem harmonischen Raum zusammen. Und oben auf jeder wunderschön zusammengefügt Instrumentierung schwebt die Stimme von Harrison Kennedy! Harrison Kennedy muss nichts tun, um sich in Szene zu setzen. Er benötigt keine, wie sonst im Blues oft vertretene, Brüllerei. Er muss und kann einfach nur singen und die Titel in ihrem inneren Ausdruck zeigen. Und so gelingt es Harrison Kennedy selbst den völlig ausgelutschten und zu oft gecoverten Titel "The trill is gone" von BB King so zu singen, dass man dem inneren Gefühl dieses Liedes voll und ganz folgen kann. Crossborder Blues ist ein in jeder Hinsicht außergewöhnliches Album, dass die eigenen Hörgrenzen überschreit. Ich hoffe nur, dass dieses Album mit Auszeichnungen überschüttet und vielen, vielen Musikerkollegen als Vorlage zum grenzüberschreitenden Songwriting dienen wird. Am Montag, dem 18.6.2008 ist YouTube-Music in Deutschland an den Start gegangen. Damit hat sich ein neuer großer Mitspieler in der Runde der Streaming-Dienste eingefunden. Überall in der Praxis zu lesen, dass der Google Konzern versucht dem Platzhirschen Spotify damit Konkurrenz zu machen. Das mag durchaus gelingen, denn YouTube-Music ist mindestens auf jeden Smartphone automatisch verfügbar. Diese automatisch Verfügbarkeit ist es auch, die (aus meiner Sicht) den konventionellen Tonträgern wie CD und LP endgültig den Garaus machen wird. Niemand muss ich mehr bemühen extra eine APP zu installieren und einen kostenpflichtigen Vertrag abzuschließen. Musik wird mit YouTube-Music endgültig überall verfügbar sein. Dass das so kommen musste, war allen längst klar. Einzig die Generation 40+ scheint noch an konventionellen Tonträgern festzuhalten. (Jäger und Sammler wird es natürlich immer und in allen Generation als eine Art Gegenbewegung geben.) Für die musikschaffenden und kreativen Künstler, mag das in erster Linie als Nachteil gesehen werden. Wir (und ich gehöre ja auch diese Gruppe) haben uns mit Veränderungen, besonders mit technischen Veränderungen immer besonders schwergetan. In den dreißiger Jahren waren wir es, die gegen die Einführung des Radios protestiert haben, weil wir glaubten, das keine Live Musik mehr benötigt wird. In den achtziger Jahren hatten wir bei der technischen Gegenwehr sogar einen eigenen Song: Video Killed The Radio Star . Seit einigen Jahren ist es jetzt Streaming. Doch diese Entwicklung lässt sich definitiv nicht aufhalten, egal wie viele Appelle an Fans und Hörer gesendet werden. Dass mit YouTube-Music nun ein weiterer, bzw. DER KONZERN in diesen Markt eingreift , kann jedoch nur gut sein. Schon jetzt ist es so, dass YouTube-Music (und in Amerika gibt YouTube-Music-Music schon etwas länger) etwas mehr für die Künstler bezahlt. Ich wage daher mal folgenden Ausblick
Sofern freue ich mich auf die Verbreitung und Verfügbarkeit jeder Art von Musik. P.S.: um der Streaming-Diskussion, die ganz besonders unter Musikern in Deutschland katastrophal geführt wird, noch eins drauf zu geben: warum präsentiert ihr eure Musik nicht bei Bandcamp. Dort könnt ihr den Preis selbst bestimmen. Es bleibt kein Geld bei dritten hängen. Link zu einem Teil meiner Sachen bei YouTube-Music https://goo.gl/xYBSKp
Ich lege mich fest!
Jontavious Willis wird der nächste Superstar des Blues! Diese Freiheit im Ausdruck, die Ungezwungenheit in seiner Musikalität, die Raum und Zeit zu einer Lässigkeit im Timing trägt, macht süchtig! Das ist nicht nur schön, das fasziniert! Jontavious Willis wird der nächste Superstar des Blues! http://jontaviouswillis.com/ Mit der Ankündigung, das der Musikdienst Spotify seine Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu den Ungunsten seiner Nutzer ändert, ist eine öffentliche Diskussion darüber entstanden, welcher Musikdienst nun "besser oder schlechter" ist.
Den Nutzern der Computerzeitschrift "Chip" wird sogar geraten, den Dienst sofort zu kündigen. Alternativ werden andere Dienste angeboten, die derzeit noch nicht alle Nutzer Daten preisgeben wollen. Spotify wird durch die Ankündigung sicherlich viele, wenn nicht sogar sehr viele Nutzer verlieren. In den Pressestimmen ist zu erfahren, dass einzig und allein der neue Dienst von Apple als Gewinner aus dieser Geschichte hervorgehen wird. Mit Blick auf die Industrie mag dieses eine interessante Diskussion sein. Verlieren werden aber nur wir, die kleinen Musiker, Komponisten und Textdichter, die ohnehin schon mit minimalste Beträgen im Mikrobereich rechnen müssen. Wenn auch im Bereich der Streamingportale die Zentralisierung auf einen großen Anbieter (wie zum Beispiel Apple) stattfindet, wird es im Markt kaum noch Chancen für alternative Angebote geben. Damit schwinden auch die Chancen für die Darstellung und die Verbreitung einer musikalischen Kreativität, die nur abseits vom mainstream subkulturell stattfinden kann. Wenn faire Bezahlung von Musik in Zukunft auch nur annähernd eine Chance haben soll, benötigen wir eine Vielfalt von Anbietern zur Verbreitung. |
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