So und nicht anders: Theodor Fontane
Es ist wahnsinnig schwer, die sperrige deutsche Sprache in eine fließende Rhythmik zu bringen. Immer hängen irgendwo Silben, die nicht in einem Takt passen wollen. Der Sprachfluss geht flöten, wirkt oft künstlich. Oder, man ist selber Kunst, wie Udo Lindenberg, dann ist eh alles egal. Und dann ist da ja noch der Ausdruck, das Sprachgefühl... Das, was uns mitnehmen soll in die Bilder der Autoren: hier in die Welt von Theodor Fontane. Auch seine Texte woll(t)en bewegen und Musik will Bewegung sein. Besser also man bekommt eine Harmonie in den Schwung hinein. Reinhardt Repke kann das alles. UNGLAUBLICH GUT! Und besonders bei dieser Platte wird klar, wieso z.B. Achim Reichel eine Bauchlandung bei "Herr von Ribbeck" hingelegt hat. (Aber früher hatten wir ja auch nix anderes) Einzig... die Bukowski Sachen fand ich besser, aber das liegt bestimmt an der Ledertasche, die ich habe ;-) Besetzung • Katharina Franck (voc, g, perc) • Reinhardt "Maxs" Repke (voc, g, perc) • Cathrin Pfeifer (acc) • Markus Runzheimer (bg, perc, voc)
Tim Lothar am Do. 30.08.2018 in der Walkenmühle in Lemgo
Tim Lothar gehört aus meiner Sicht in die Liste der Top 10 Musiker, die in Europa klassischen Blues mit modernen musikalischen Elementen verbinden. Dass nicht nur ich das so sehe, ist an seinen zahlreichen Auszeichnungen ablesbar. Wegen Tim Lothar habe ich mich schon auf eine 200 km lange Reise begeben nur um ein Konzert von ihm zu erleben. Gestern Abend, am 30. August 2018, hatte man nun Gelegenheit Tim Lothar in Lemgo zu erleben.
Tim Lothar kam mit nur einer Dobro im Open D Tuning! Er beherrscht diese Stimmung der Dobro derartig gut, dass ihm selbst jazzartige Akkorde mit Leichtigkeit gelingen. Stets präzise, mit der Genauigkeit eines Schweizer Uhrwerks, spielt er sich in die Feinheiten der rhythmischen Strukturen seiner Songs hinein.
Mal war er etwas vor dem Beat, mal spielte er laid back wunderschöne Balladen. So treibt er das stauende Publikum vor sich her oder holte es zurück auf die ruhige Frequenz eines ruhenden Herzschlag. Stets begleitete er sein exakt rhythmisches Spiel durch perfekte Fußarbeit. Hiermit betonte entweder nur die Viertel, oder die Achtelnoten. Sein Erfolg, niemand klatscht daneben. Daneben zeigte Tim Lothar wieder einmal, das er ein brillanter Songwriter und Geschichtenerzähler ist. Er moderierte die Entstehungsgeschichte seiner Songs so gekonnt, dass es ohne weiteres möglich war jedes Lied so zu spüren, als hätte man es selbst erlebt. Seinen Gesang hatte über die Jahre perfektioniert. Er kann wunderschöne Melodien singen und gleichzeitig weit weg vom Mikrofon grummelt in den Text brüllen. BLUES! Jeder Song von Tim Lothar ist pure Emotion. Und das übertrug sich auf das Publikum! Während im ersten Set an ein oder zwei Tischen noch heftig gequatscht wurde, war nach der Pause auch damit Schluss. Selbst Besucher, die offensichtlich zuvor wenig Erfahrung mit Blues hatten, lauschten still, andächtig und gleichzeitig erregt dem weiteren Fortgang des Konzertes. Nach gut 2 Stunden Spielzeit war Schluss. Es war deutlich zu spüren, dass viele erfüllt waren von dem, was Tim Lothar weitergegeben hat. Selbst nach Konzertbesuchen bei Roger Waters, Ringo Starr und anderen Big Names der Musik sage ich: TIM LOTHAR HAT EIN GROSSES KONZERT GEGEBEN! An dieser Stelle kann ich nur seine neueste CD empfehlen. Als Jäger und Sammler habe ich jeden seiner Tonträger im Schrank. Die neue CD "More Stories" ist ein Knaller. Anspieltipp: Goodnight Irene! Wer einen solchen Klassiker, der vermutlich millionenfach gecovert wurde, neu auflegt, der muss wissen was er tut. Tim ist es gelungen, daraus eine sensationelle Version zu machen, die eindeutig seine Handschrift trägt. Ich persönlich freue mich auf das nichts Konzert von Tim Lothar hier in Ostwestfalen-Lippe. Am 9. November 2018 wird er im Kaiserkeller in Detmold spielen. |
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