Kennedy / Milteau / Segal: Crossborder Blues
Grenzen sind so eine Sache für sich. Grenzen sorgen für den Zusammenhalt aber auch für die klare Abgrenzung. Sie führen zu einer Teilung und mit dieser Teilung sind häufig gespaltene Emotionen verbunden.
Der Vorteil: innerhalb der Grenze weiß man wo man hingehört. Der Nachteil: man ist eingesperrt. Nur zu verständlich, dass innerhalb einer Grenze der Ruf nach Freiheit laut wird. Mag das im politischen und gesellschaftlichen Leben noch eine hohe, demokratische Akzeptanz genießen, so ist es in der Musik bei weitem nicht mehr der Fall. Wird doch die Markttauglichkeit von Musik in der Zuordnung von Genere ganz klar definiert. Und auch beim noch so freiheitlich daherkommenden Blues ist das nichts anderes. Bei eben jener Musik, die so viel Freiheit verspricht, sorgt schon alleine die deutsche Zuordnung, die zum großen Teil auf Joachim-Ernst Berendt zurückgeht, für klare Grenzen. Diese scheinen selbst in den Köpfen der Musiker so stark verhaftet zu sein, dass eine Weiterentwicklung des Blues in Deutschland kaum wahrnehmbar ist. Und gerade, weil sich im Blues wirklich nicht viel tut, weil ewig gleiches immer nur noch Gleicher gemacht wird, ist es so schön ein Album zu hören, dass wirklich, wie sein Titel es sagt, grenzüberschreitend ist! Crossborder Blues! Das neueste Werk vom immer wieder grenzüberschreitenden Harrison Kennedy mit der Hilfe von Jean-Jacques Milteau und Vincent Ségal. Moment, ist Jean-Jacques Milteau noch in der Bluesszene ein bekannter Harp Player, so habe zumindest ich von Vincent Ségal bis zum Erscheinen von Crossborder Blues noch nie gehört. Hierbei handelt es sich um einen französischen Cellisten, der am ehesten der Weltmusik zuzurechnen ist. Die Liste seiner Arbeitgeber, auf deren Produktionen mitgewirkt hat zeigt aber auch, dass er sich in allen Stilen der Musik zu Hause fühlt. Vincent Ségal macht den Unterschied auf diesem Album. Crossborder Blues ist ein stark minimalistisches Werk. Die bekannten Bluestitel aber auch Imagine von John Lenon werden instrumental so auch fein, so zart, mit stark minimalistischer Kraft in Szene gesetzt, dass man sich beim Hören völlig darin auflösen kann. Crossborder Blues verzichtet gänzlich auf treibendes Schlagzeug oder harte Gitarrenriffs. An deren Stelle steht eine rhythmisch, pulsierende Begleitung des Cello; untermalt von einem Benjo, das wirkt als wolle es gegen die Stille ankämpfen um sich ihren doch zu beugen. Selbst das teilweise verzerrte, bluestypische Harpspiel von Jean-Jacques Milteau ordnet sich der Ruhe und der inneren Kraft des Cello unter. Hier machen drei fantastische Musiker Musik in ihren eigenen Räumen. Sie begegnen sich an der Grenze ihrer jeweiligen Musikstile und fügen sich in einem harmonischen Raum zusammen. Und oben auf jeder wunderschön zusammengefügt Instrumentierung schwebt die Stimme von Harrison Kennedy! Harrison Kennedy muss nichts tun, um sich in Szene zu setzen. Er benötigt keine, wie sonst im Blues oft vertretene, Brüllerei. Er muss und kann einfach nur singen und die Titel in ihrem inneren Ausdruck zeigen. Und so gelingt es Harrison Kennedy selbst den völlig ausgelutschten und zu oft gecoverten Titel "The trill is gone" von BB King so zu singen, dass man dem inneren Gefühl dieses Liedes voll und ganz folgen kann. Crossborder Blues ist ein in jeder Hinsicht außergewöhnliches Album, dass die eigenen Hörgrenzen überschreit. Ich hoffe nur, dass dieses Album mit Auszeichnungen überschüttet und vielen, vielen Musikerkollegen als Vorlage zum grenzüberschreitenden Songwriting dienen wird. Am Montag, dem 18.6.2008 ist YouTube-Music in Deutschland an den Start gegangen. Damit hat sich ein neuer großer Mitspieler in der Runde der Streaming-Dienste eingefunden. Überall in der Praxis zu lesen, dass der Google Konzern versucht dem Platzhirschen Spotify damit Konkurrenz zu machen. Das mag durchaus gelingen, denn YouTube-Music ist mindestens auf jeden Smartphone automatisch verfügbar. Diese automatisch Verfügbarkeit ist es auch, die (aus meiner Sicht) den konventionellen Tonträgern wie CD und LP endgültig den Garaus machen wird. Niemand muss ich mehr bemühen extra eine APP zu installieren und einen kostenpflichtigen Vertrag abzuschließen. Musik wird mit YouTube-Music endgültig überall verfügbar sein. Dass das so kommen musste, war allen längst klar. Einzig die Generation 40+ scheint noch an konventionellen Tonträgern festzuhalten. (Jäger und Sammler wird es natürlich immer und in allen Generation als eine Art Gegenbewegung geben.) Für die musikschaffenden und kreativen Künstler, mag das in erster Linie als Nachteil gesehen werden. Wir (und ich gehöre ja auch diese Gruppe) haben uns mit Veränderungen, besonders mit technischen Veränderungen immer besonders schwergetan. In den dreißiger Jahren waren wir es, die gegen die Einführung des Radios protestiert haben, weil wir glaubten, das keine Live Musik mehr benötigt wird. In den achtziger Jahren hatten wir bei der technischen Gegenwehr sogar einen eigenen Song: Video Killed The Radio Star . Seit einigen Jahren ist es jetzt Streaming. Doch diese Entwicklung lässt sich definitiv nicht aufhalten, egal wie viele Appelle an Fans und Hörer gesendet werden. Dass mit YouTube-Music nun ein weiterer, bzw. DER KONZERN in diesen Markt eingreift , kann jedoch nur gut sein. Schon jetzt ist es so, dass YouTube-Music (und in Amerika gibt YouTube-Music-Music schon etwas länger) etwas mehr für die Künstler bezahlt. Ich wage daher mal folgenden Ausblick
Sofern freue ich mich auf die Verbreitung und Verfügbarkeit jeder Art von Musik. P.S.: um der Streaming-Diskussion, die ganz besonders unter Musikern in Deutschland katastrophal geführt wird, noch eins drauf zu geben: warum präsentiert ihr eure Musik nicht bei Bandcamp. Dort könnt ihr den Preis selbst bestimmen. Es bleibt kein Geld bei dritten hängen. Link zu einem Teil meiner Sachen bei YouTube-Music https://goo.gl/xYBSKp
Ich lege mich fest!
Jontavious Willis wird der nächste Superstar des Blues! Diese Freiheit im Ausdruck, die Ungezwungenheit in seiner Musikalität, die Raum und Zeit zu einer Lässigkeit im Timing trägt, macht süchtig! Das ist nicht nur schön, das fasziniert! Jontavious Willis wird der nächste Superstar des Blues! http://jontaviouswillis.com/
Meine Blues und Singer-Songwriter-Seele gleichzeitig zu befriedigen, das ist mit Ernst Blues gelungen.
Besonders "Teddy" ist ein Stück Musik, dass tatsächlich auf einem ganz normalen 12-Takt-Blues aufgebaut ist. Doch in diesem Arrangement tritt das nicht so deutlich hervor, soll es auch nicht. Vielmehr soll der Text wirken. Den untermal sehr wirkungsvoll das Keyboard von Axel Benning. Schön, dass er zum mitspielen bereit war. Auch bei "Es ist spät geworden" ist der Blues unüberhörbar die Basis. Durch das lange Vorspiel, die Wechsel zwischen gerade und Shuffle im Rhythmus entsteht eine ganz andere Wirkung. Locke ist wirklich ein hervorragender Drummer, der sowas kann. Ich liebe diesen Groove bei "Das Ding ist durch" Meine Idee war ursprünglich viel länger. Aber mit einem geschickten Arrangeur wie Chris Beuthner geht mehr. Mehr durch Reduktion! Die absteigende Basslinie in dieser Version von "Denk bitte noch 'mal nach" trägt den Absturz des ewige wartenden Vaters besser vor als nur ein Akkord. Die Takte 5 un 6 im 12-Takt-Schema sind ersetzt durch D / c#-Moll / C / h-Moll / Und dann "Hartz IV". Im Studio wurden 3 meiner Gitarrenspuren über Lesslie-Effekte gejagt. Was für ein Sound. Ernst Blues gibt es ab 02.09.17 bei Amazon usw. Besser noch direkt beiwww.Mister-Blues.de Via Spotify ist die CD auch zu hören
Kaum zu glauben, selbst im Umfeld einiger gut informierter Musikkenner, sind sie bei uns kaum bekannt. Dabei sind die "Wood Brothers" mehr als die Summe oder die Essenz ihrer Einflüsse. Sie sind nicht zu übertreffen! Immer originell, immer perfektes Timing, wunderseltsame Arrangements, Spaß und Lust auf das nächste Stück. Die "Holzwald-Brüder" :-)
Mit der Ankündigung, das der Musikdienst Spotify seine Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu den Ungunsten seiner Nutzer ändert, ist eine öffentliche Diskussion darüber entstanden, welcher Musikdienst nun "besser oder schlechter" ist.
Den Nutzern der Computerzeitschrift "Chip" wird sogar geraten, den Dienst sofort zu kündigen. Alternativ werden andere Dienste angeboten, die derzeit noch nicht alle Nutzer Daten preisgeben wollen. Spotify wird durch die Ankündigung sicherlich viele, wenn nicht sogar sehr viele Nutzer verlieren. In den Pressestimmen ist zu erfahren, dass einzig und allein der neue Dienst von Apple als Gewinner aus dieser Geschichte hervorgehen wird. Mit Blick auf die Industrie mag dieses eine interessante Diskussion sein. Verlieren werden aber nur wir, die kleinen Musiker, Komponisten und Textdichter, die ohnehin schon mit minimalste Beträgen im Mikrobereich rechnen müssen. Wenn auch im Bereich der Streamingportale die Zentralisierung auf einen großen Anbieter (wie zum Beispiel Apple) stattfindet, wird es im Markt kaum noch Chancen für alternative Angebote geben. Damit schwinden auch die Chancen für die Darstellung und die Verbreitung einer musikalischen Kreativität, die nur abseits vom mainstream subkulturell stattfinden kann. Wenn faire Bezahlung von Musik in Zukunft auch nur annähernd eine Chance haben soll, benötigen wir eine Vielfalt von Anbietern zur Verbreitung. Das Internet ist alles andere als Freiheit.
Das Internet ist eine Maschine, mit der wenige Leute sehr viel Geld verdienen. Wenn ich eine Botschaft aussenden kann, dann diese: Verknüpfe niemals ein Konto mit Facebook oder anderen Anbietern! "Wer wirklich frei im Internet veröffentlichen will, braucht eine eigene Webseite." Zu diesem Schluss kommt (der von mir sehr geschätzte) Sascha Lobo in seiner Kolumne S.P.O.N. - Die Mensch-Maschine. Das Nutzerverhalten im Internet zeigt jedoch, dass kaum jemand bereit ist, auf eine statische Webseite zu surfen. Taktgeber und erste Anlaufstelle ist und bleibt Facebook. Alles andere fällt dahinter ab. Was aber, wenn Facebook die Schotten dicht macht? Was aber, wenn die eigene Nase Facebook nicht gefällt? Diese Erfahrung musste ich mit „Mister Blues“ jetzt machen. Seit Ende 2007 betrieben wir ein privates und ein Unternehmensprofil auf Facebook. Das private Profil sammelte aufgrund unserer vielfältigen Aktivitäten sehr schnell die maximale Anzahl von 5000 Freunden zusammen. Wir waren damit im lebendigen Austausch mit unseren Hörern und Freunden. Regelmäßig bekamen alle persönliche Geburtstagsnachrichten sowie Kommentare in ihre Profile. Für uns war dieses Engagement sehr lohnend. Nicht nur das unsere Aktivitäten im Internet zahlreich verfolgt, gelikt, geteilt und verbreitet wurden, es zahlte sich auch aus. Unser Engagement führte zu Radiostationen, die unsere CDs spielten, die uns weiter verlinkten, von denen neue Freunde auf dieser Seite hinzu kamen. Die kleine Popularität von „Mister Blues“, die sich insbesondere auf der Plattform Spotify widerspiegelt, wurde besonders durch die persönlichen Kontakte von uns gepflegt. Anfang August 2015 kam Facebook dann auf die Idee, dass unser privates Profil nicht zulässig sei. Kurzerhand hat man unseren Zugang zu Facebook komplett gesperrt, uns gezwungen hieraus eine zweite Unternehmensseite zu erstellen. Wir mussten handeln, sonst wäre alles (so die Drohung von Facebook) gelöscht worden Der Preis war hoch.
Das alles ist vielleicht zu verschmerzen, das alles ist mit viel Arbeit und Mühe eventuell wiederherzustellen. Die Katastrophe zeichnet sich jedoch an einer anderen Stelle ab. Mit dem Zugang zu Facebook waren zahlreiche Internetdienste verbunden. Das kennt jeder, der auf den Button „mit Facebook verbinden“ klickt. Als Facebook unser Profil gesperrt hat, hatten wir keine Möglichkeit mehr auf diese Dienste zuzugreifen. Auch und besonders betroffen war und ist davon Spotify. An dieser Stelle wird es besonders ärgerlich. Es gibt schlichtweg kein persönliches Profil mehr von uns auf Spotify. Das wiederum bedeutet finanzielle Einbußen. Wenngleich die Erträge dieser Dienste (wie Sporify) im Bereich von Mikroeinnahmen liegen, so sind sie doch Einnahmen. Anschreiben und Kontaktaufnahme = zwecklos. Wer jemals versucht hat Kontakt zu amerikanischen Anbietern aufzunehmen, der weiß dass es unmöglich ist. Wir sollten uns klarmachen, dass das Internet ein rechtsfreier Raum ist. Facebook als DER Stellvertreter für das Internet macht was er will, wie er will und mit wem er will. Die Grund für die Sperrung wurde sehr schnell klar, als wir uns mit Mühe und Not und über zig Umwege in das neue, alte Unternehmensprofil einloggen konnten. Bei über 5000 Likes ändert sich die Ansprache von Facebook radikal. Es ist so gut wie unmöglich etwas zu posten ohne darauf hingewiesen zu werden, dass man hierfür einen Betrag von Summe X zahlen sollte. Wer nicht bereit ist zu zahlen, der wird quasi nicht prominent angezeigt. Dessen Beiträge erscheinen nicht auf der Startseite, dessen Beiträge haben kaum eine Möglichkeit neue Likes und Follower zu akquirieren. Mir wird schwindlig bei der Vorstellung, dass wir bezüglich der Übermacht einiger weniger Anbieter im Internet erst ganz am Anfang stehen. Ich kann allen Kreativen nur empfehlen, Informationen und Mitteilungen möglichst breit zu streuen, auch und vor allem eine persönliche Webseite stets in der Hinterhand zu haben. "Musik ist eine brotlose Kunst", hat mein Großvater immer gesagt. Das stimmt nicht ganz, denn belegte Brote gibt es auf Konzerten häufig gereicht. Vielleicht meinte er aber auch, die Einnahmen durch die Musik werden nicht reichen, um sich ein Brot davon zu kaufen. Damit könnte er richtig gelegen haben. Alle aktiven musikschaffenden Menschen haben inzwischen gelernt mit Nachkommastellen zu rechnen. Gut, dass auch ich in der Schule aufgepasst habe um herauszufinden, dass es sich bei dem Betrag von 0,0006 Cent tatsächlich noch umso etwas wie eine Währung handelt. Dieses ist nämlich der durchschnittliche Betrag, der sich durch einen einzigen Aufruf eines Liedes beim Streamingdienst Spotify ergibt. Nun muss ich nur den Multiplikator finden, der aus dieser Summe einen Euro macht und diesen mal drei nehmen um mir ein Brot kaufen zu können. Wie aber muss ich multiplizieren, wenn ich in der Abrechnung vom 15. Januar 2015 einen Betrag von $0.00000000 ausgezahlt bekomme. Hier brauche ich dringend Nachhilfe.
Mein Bäcker weiß jedenfalls nicht weiter. Ob der Blues nun auch Country ist, oder der Country Blues.... wer weiß das schon so genau. Auf jeden Fall haben wir von Mister Blues auch einen Teil Country in der Band. Das ganze in Gestalt eines der bästen Bässer die es zwischen dem Brakenberg und Nashfield gibt. Und da ist natürlich der Mister Blues Bassmann Chris Beuthner gemeint. Der hat gerade mit seiner Band Nashfiled ein tolles Album vorgelegt, das sofort auf Platz 1 der Amazon Charts geschossen ist. Klarer Tipp! Hören und kaufen! Ein Album wie klarer Korn! Bei Spotify gibt es jetzt 0,003875 Euro pro Klick und Song. Sind wir Musiker eigentlich bekloppt? Oder, sind wir am ende sogar selber Schuld an dieser Entwicklung. Wie um alles in der Welt soll man noch halbwegs von Musik leben? Eines ist mal klar, von den Gagen alleine geht es nicht. Und da seit Spotify keine Sau mehr CDs kauft, bleibt nur noch ein Weg... [Hier lesen]
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