Tommy Emmanuel (diesmal mit "little" John Knowles) zeigt auf Heart Songs mal wieder, wo der Hammer hängt und warum mach anderer sich Coverversion vielleicht besser sparen sollte. Tonfarbe, Akzentuierung, Feeling, Timing... eine traumhaft ruhige CD zum Klampfe an den Nagel hängen. Nur hören, genießen und Klappe halten! Bisschen viel Schmalz vielleicht, aber wunderbar aufgegossen!
https://tommyemmanuel.com/music-release/heart-songs/ Ich bin wirklich sehr, sehr zurückhaltend, wenn es um Videokurse geht.
Zu viel steht rum und ich persönlich kenne niemanden, der so einen Kurs von vorne bis hinten durchgezogen hat. In der regel leben all diese Dinger davon, den "Schüler" im ungewissen zu lassen, über das, was da musikalisch passiert. Ein Lick jagt den anderen und am Ende hat man...nicht, außer eben einen neuen Lick. Irgendwo versteckt sind dann Rosinen, die es zu finden gilt. Doch das ist mir persönlich nicht € 20 oder mehr wert. Aber, bei einem Angebot von $5,. was derzeit gerade mal € 4,25 entspricht, darf man schon mal was kaufen und sich die besten Tipps rausholen. Ja, ich bin ein geiziger Lipper. Bei Interesse, einfach mal auf die Grafik unten klicken.
Kennedy / Milteau / Segal: Crossborder Blues
Grenzen sind so eine Sache für sich. Grenzen sorgen für den Zusammenhalt aber auch für die klare Abgrenzung. Sie führen zu einer Teilung und mit dieser Teilung sind häufig gespaltene Emotionen verbunden.
Der Vorteil: innerhalb der Grenze weiß man wo man hingehört. Der Nachteil: man ist eingesperrt. Nur zu verständlich, dass innerhalb einer Grenze der Ruf nach Freiheit laut wird. Mag das im politischen und gesellschaftlichen Leben noch eine hohe, demokratische Akzeptanz genießen, so ist es in der Musik bei weitem nicht mehr der Fall. Wird doch die Markttauglichkeit von Musik in der Zuordnung von Genere ganz klar definiert. Und auch beim noch so freiheitlich daherkommenden Blues ist das nichts anderes. Bei eben jener Musik, die so viel Freiheit verspricht, sorgt schon alleine die deutsche Zuordnung, die zum großen Teil auf Joachim-Ernst Berendt zurückgeht, für klare Grenzen. Diese scheinen selbst in den Köpfen der Musiker so stark verhaftet zu sein, dass eine Weiterentwicklung des Blues in Deutschland kaum wahrnehmbar ist. Und gerade, weil sich im Blues wirklich nicht viel tut, weil ewig gleiches immer nur noch Gleicher gemacht wird, ist es so schön ein Album zu hören, dass wirklich, wie sein Titel es sagt, grenzüberschreitend ist! Crossborder Blues! Das neueste Werk vom immer wieder grenzüberschreitenden Harrison Kennedy mit der Hilfe von Jean-Jacques Milteau und Vincent Ségal. Moment, ist Jean-Jacques Milteau noch in der Bluesszene ein bekannter Harp Player, so habe zumindest ich von Vincent Ségal bis zum Erscheinen von Crossborder Blues noch nie gehört. Hierbei handelt es sich um einen französischen Cellisten, der am ehesten der Weltmusik zuzurechnen ist. Die Liste seiner Arbeitgeber, auf deren Produktionen mitgewirkt hat zeigt aber auch, dass er sich in allen Stilen der Musik zu Hause fühlt. Vincent Ségal macht den Unterschied auf diesem Album. Crossborder Blues ist ein stark minimalistisches Werk. Die bekannten Bluestitel aber auch Imagine von John Lenon werden instrumental so auch fein, so zart, mit stark minimalistischer Kraft in Szene gesetzt, dass man sich beim Hören völlig darin auflösen kann. Crossborder Blues verzichtet gänzlich auf treibendes Schlagzeug oder harte Gitarrenriffs. An deren Stelle steht eine rhythmisch, pulsierende Begleitung des Cello; untermalt von einem Benjo, das wirkt als wolle es gegen die Stille ankämpfen um sich ihren doch zu beugen. Selbst das teilweise verzerrte, bluestypische Harpspiel von Jean-Jacques Milteau ordnet sich der Ruhe und der inneren Kraft des Cello unter. Hier machen drei fantastische Musiker Musik in ihren eigenen Räumen. Sie begegnen sich an der Grenze ihrer jeweiligen Musikstile und fügen sich in einem harmonischen Raum zusammen. Und oben auf jeder wunderschön zusammengefügt Instrumentierung schwebt die Stimme von Harrison Kennedy! Harrison Kennedy muss nichts tun, um sich in Szene zu setzen. Er benötigt keine, wie sonst im Blues oft vertretene, Brüllerei. Er muss und kann einfach nur singen und die Titel in ihrem inneren Ausdruck zeigen. Und so gelingt es Harrison Kennedy selbst den völlig ausgelutschten und zu oft gecoverten Titel "The trill is gone" von BB King so zu singen, dass man dem inneren Gefühl dieses Liedes voll und ganz folgen kann. Crossborder Blues ist ein in jeder Hinsicht außergewöhnliches Album, dass die eigenen Hörgrenzen überschreit. Ich hoffe nur, dass dieses Album mit Auszeichnungen überschüttet und vielen, vielen Musikerkollegen als Vorlage zum grenzüberschreitenden Songwriting dienen wird.
Tim Lothar am Do. 30.08.2018 in der Walkenmühle in Lemgo
Tim Lothar gehört aus meiner Sicht in die Liste der Top 10 Musiker, die in Europa klassischen Blues mit modernen musikalischen Elementen verbinden. Dass nicht nur ich das so sehe, ist an seinen zahlreichen Auszeichnungen ablesbar. Wegen Tim Lothar habe ich mich schon auf eine 200 km lange Reise begeben nur um ein Konzert von ihm zu erleben. Gestern Abend, am 30. August 2018, hatte man nun Gelegenheit Tim Lothar in Lemgo zu erleben.
Tim Lothar kam mit nur einer Dobro im Open D Tuning! Er beherrscht diese Stimmung der Dobro derartig gut, dass ihm selbst jazzartige Akkorde mit Leichtigkeit gelingen. Stets präzise, mit der Genauigkeit eines Schweizer Uhrwerks, spielt er sich in die Feinheiten der rhythmischen Strukturen seiner Songs hinein.
Mal war er etwas vor dem Beat, mal spielte er laid back wunderschöne Balladen. So treibt er das stauende Publikum vor sich her oder holte es zurück auf die ruhige Frequenz eines ruhenden Herzschlag. Stets begleitete er sein exakt rhythmisches Spiel durch perfekte Fußarbeit. Hiermit betonte entweder nur die Viertel, oder die Achtelnoten. Sein Erfolg, niemand klatscht daneben. Daneben zeigte Tim Lothar wieder einmal, das er ein brillanter Songwriter und Geschichtenerzähler ist. Er moderierte die Entstehungsgeschichte seiner Songs so gekonnt, dass es ohne weiteres möglich war jedes Lied so zu spüren, als hätte man es selbst erlebt. Seinen Gesang hatte über die Jahre perfektioniert. Er kann wunderschöne Melodien singen und gleichzeitig weit weg vom Mikrofon grummelt in den Text brüllen. BLUES! Jeder Song von Tim Lothar ist pure Emotion. Und das übertrug sich auf das Publikum! Während im ersten Set an ein oder zwei Tischen noch heftig gequatscht wurde, war nach der Pause auch damit Schluss. Selbst Besucher, die offensichtlich zuvor wenig Erfahrung mit Blues hatten, lauschten still, andächtig und gleichzeitig erregt dem weiteren Fortgang des Konzertes. Nach gut 2 Stunden Spielzeit war Schluss. Es war deutlich zu spüren, dass viele erfüllt waren von dem, was Tim Lothar weitergegeben hat. Selbst nach Konzertbesuchen bei Roger Waters, Ringo Starr und anderen Big Names der Musik sage ich: TIM LOTHAR HAT EIN GROSSES KONZERT GEGEBEN! An dieser Stelle kann ich nur seine neueste CD empfehlen. Als Jäger und Sammler habe ich jeden seiner Tonträger im Schrank. Die neue CD "More Stories" ist ein Knaller. Anspieltipp: Goodnight Irene! Wer einen solchen Klassiker, der vermutlich millionenfach gecovert wurde, neu auflegt, der muss wissen was er tut. Tim ist es gelungen, daraus eine sensationelle Version zu machen, die eindeutig seine Handschrift trägt. Ich persönlich freue mich auf das nichts Konzert von Tim Lothar hier in Ostwestfalen-Lippe. Am 9. November 2018 wird er im Kaiserkeller in Detmold spielen. Am Montag, dem 18.6.2008 ist YouTube-Music in Deutschland an den Start gegangen. Damit hat sich ein neuer großer Mitspieler in der Runde der Streaming-Dienste eingefunden. Überall in der Praxis zu lesen, dass der Google Konzern versucht dem Platzhirschen Spotify damit Konkurrenz zu machen. Das mag durchaus gelingen, denn YouTube-Music ist mindestens auf jeden Smartphone automatisch verfügbar. Diese automatisch Verfügbarkeit ist es auch, die (aus meiner Sicht) den konventionellen Tonträgern wie CD und LP endgültig den Garaus machen wird. Niemand muss ich mehr bemühen extra eine APP zu installieren und einen kostenpflichtigen Vertrag abzuschließen. Musik wird mit YouTube-Music endgültig überall verfügbar sein. Dass das so kommen musste, war allen längst klar. Einzig die Generation 40+ scheint noch an konventionellen Tonträgern festzuhalten. (Jäger und Sammler wird es natürlich immer und in allen Generation als eine Art Gegenbewegung geben.) Für die musikschaffenden und kreativen Künstler, mag das in erster Linie als Nachteil gesehen werden. Wir (und ich gehöre ja auch diese Gruppe) haben uns mit Veränderungen, besonders mit technischen Veränderungen immer besonders schwergetan. In den dreißiger Jahren waren wir es, die gegen die Einführung des Radios protestiert haben, weil wir glaubten, das keine Live Musik mehr benötigt wird. In den achtziger Jahren hatten wir bei der technischen Gegenwehr sogar einen eigenen Song: Video Killed The Radio Star . Seit einigen Jahren ist es jetzt Streaming. Doch diese Entwicklung lässt sich definitiv nicht aufhalten, egal wie viele Appelle an Fans und Hörer gesendet werden. Dass mit YouTube-Music nun ein weiterer, bzw. DER KONZERN in diesen Markt eingreift , kann jedoch nur gut sein. Schon jetzt ist es so, dass YouTube-Music (und in Amerika gibt YouTube-Music-Music schon etwas länger) etwas mehr für die Künstler bezahlt. Ich wage daher mal folgenden Ausblick
Sofern freue ich mich auf die Verbreitung und Verfügbarkeit jeder Art von Musik. P.S.: um der Streaming-Diskussion, die ganz besonders unter Musikern in Deutschland katastrophal geführt wird, noch eins drauf zu geben: warum präsentiert ihr eure Musik nicht bei Bandcamp. Dort könnt ihr den Preis selbst bestimmen. Es bleibt kein Geld bei dritten hängen. Link zu einem Teil meiner Sachen bei YouTube-Music https://goo.gl/xYBSKp Er ist einer der letzten großen Sammler, einer der letzen großen Zeitzeugen des Rock 'n Roll. Er hat so viele Konzerte besucht und dokumentiert, so viele Platten rezensiert, es ist nicht zählbar. Sein unglaubliches Wissen schätzen die großen DJ in aller Welt. Und, er ist ein guter Freund! Er brachte mich in Tiefen des Blues, vermittelte Einsichten und begleitet mich seit aktuell 42(!) Jahren. Ladys and Gents! Rainer Koch!
Ich lege mich fest!
Jontavious Willis wird der nächste Superstar des Blues! Diese Freiheit im Ausdruck, die Ungezwungenheit in seiner Musikalität, die Raum und Zeit zu einer Lässigkeit im Timing trägt, macht süchtig! Das ist nicht nur schön, das fasziniert! Jontavious Willis wird der nächste Superstar des Blues! http://jontaviouswillis.com/ Autogramme sind so eine Sache.
Manch berühmter Künstler wirft nur so damit um sich und verschickt sie tonnenweise auf vorgefertigten Postkarten. Andere Berühmtheiten wie Paul McCartney oder David Crosby nehmen sich ihre Unterschriften mit bis zu 500 € bezahlt. Und von vielen anderen bekommt man erst gar keine Unterschriften mehr, weil diese schon verstorben sind. Wer hat schon ein Autogramm von Muddy Waters? Hat jemand schon einer die Unterschrift von Yank Rachel gesehen? Vor einigen Tagen, im März 2018, besuchte ich einen guten Freund, der ein leidenschaftlicher Sammler im Bereich bloß ist. Erst im langen Gespräch, zeigte er mir ein holländisches Blues-Lexikon (das erste seiner Art überhaupt), dass er seit vielen Jahren bei Konzerten in aller Welt bei sich trägt. In exakt dieses Buch haben eine Unzahl von Musikern ihre Unterschriften geschrieben. Leider hat mein Freund Grund seines betagten Alters überhaupt keine Ambitionen, sich mit dem Internet und seinen Möglichkeiten der Verbreitung zu beschäftigen. Eilig habe ich ihn gefragt, ob ich einige Fotos machen dürfte und diese veröffentlichen kann. Auf den hier gezeigten Fotos lassen sie sich nun sehen, die Unterschriften jener Persönlichkeiten, deren Name mir immer wieder wohltuende Schauer über den Rücken jagen. Viel Spaß beim betrachten! https://photos.app.goo.gl/5jd13rJMrOY23E4Y2
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Eine Playlist auf Spotify mit 10 bis 15 ausgesuchten Songs auf Spotify. Musik zwischen Blues und Songs. Egal, das Gefühl entscheidet.
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