Vorweg:
ich bin definitiv der Typ old school Gitarrist. Geboren Anfang der sechziger Jahre, mitwirken LOL Unterrock aufgewachsen, früh zum Blues gefunden, gibt es für mich natürlich nichts Besseres als eine Gitarre, einen Verstärker und dazwischen ein Kabel. Dieser Sound ist im Kopf, dieser Sound ist in den Knochen, dieser Sound ist in der Vorstellung von dem, was ich Musik nenne. Dieser Sound ist angefüllt mit den Klangwelten von Echos, Verzerrungen, Chorus, Flanger und allem was dazu dient, einen natürlichen Klang fremde Welten zu entführen. Aber dann: auch ich kenne jedoch, dass dieser Sound der alten Tage nur laut funktioniert. Jeder Fender Twin, jeder Vox, jeder Marschall, alles funktioniert nur ab einem gewissen Pegel von Lautstärke. Dann stimmt der Sound, dann hast du den Druck, dann hast du das notwendige Spielgefühl. Und du hast unglaublich viel Schlepperei mit dem Equipment. Ergo kann ich jeden verstehen, der sein Equipment auf Digital umstellt. Auch ich habe mich jetzt seit gut 2 Jahren mit Helix und zuvor mit Boss beschäftigt. Grüße fehle es sicherlich, sich den vorgefertigten Presets auszuliefern und wild dazwischen hin und her zu schalten. Mit Anschaffung des Helix HX Stomp habe ich zunächst alle Presets gelöscht. Der 2. Fehler ist der, sich in den Möglichkeiten der Effektketten zu verlieren. Ich habe zunächst nur einen Verstärker gewählt. Dabei habe ich jenes Modell genommen, dass ich auch in Natur kannte. Es ist der reine Irrglaube, dass diese nachgebildeten Verstärker so klingen und sich so an fühlen wie ein echter Verstärker. Ich gebe zu, dass man auf den Aufnahmen die man damit anstellen kann fast gar keine Unterschiede mehr anhören kann. Aber, beim Live spielen über Abwehrmonitore fehlt der Druck, unter Spielgefühl des echten Verstärker immer. Letztlich kann es nur so sein, dass das was im echten Leben, mit echter Hardware bekannt ist einen digitalen Teilen nachgebildet werden kann. Aber, niemals ist das Ergebnis so wie mit den echten, guten alten Teilen. Man sollte tunlichst vermeiden zu glauben, dass die digitalen Brüder die guten alten Teile ersetzen können. Das sind keine echten Verstärker, das sind keine echten Bodentreter! Das ist digitale Nachbildung! Nichts anderes! Das ist nicht gleich, das ist nicht so ähnlich, das ist etwas völlig anderes! Es gilt hier nur diese digitalen Helfer rächen als etwas eigenständiges anzusehen. Erst dann kann ich versuchen damit einen vernünftigen, ansprechenden, tragfähigen, sich gut an fühlenden Sound produzieren. Ich kann nur jedem raten sich von dem Werbespruch „fühlt sich an wie ein echter Röhrenverstärker“ freizumachen und zu sagen: „das ist kein echter Röhrenverstärker“ noch mal: es handelt sich um eine eigene Welt, die ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten folgt und als eigenständige Welt behandelt werden muss. Dann kann man mit den digitalen Helfer rächen sehr glücklich werden und ziemlich weiter mitkommen. Sonderfeld Akustik Gitarre: ich habe mich viele Stunden durch die Impluse Respones gewühlt. Meine Messlatte für einen guten verstärkten Akustik Sound sind die Verstärker von AER. Ich darf hier sagen, dieser Sound ist NICHT mit Modellern nachzubilden. Natürlich kommt man zu brauchbaren Ergebnissen, wenn es darum geht im Rock und Popbereich eine Akustikgitarre damit zu verstärken, oder eine E Gitarre wie eine Akustikgitarre klingen zu lassen. In meinem Fall ist es ja sogar so, dass ich durch die Schaller Hannes Brigde meiner JAYDEE Tele noch besondere Möglichkeiten der Tonabnahme habe. Die Einschränkungen sind vor allem im Bereich Fingerstyle und Fingerpicking zu hören. Es ist einfach nicht genug Farbe im Klang. Die Präsenz fehlt, der Klang im Raum, die Fülle in den Frequenzen, die die angenehme Wirkung eines Klangteppich mit sich bringen. Es so wäre, dass Helix, Kemper & Co. akustische Gitarren wirklich gut nachbilden könnten, dann hätte sicherlich die Szene der Fingerpicker diese Geräte im Einsatz. Tatsächlich findet man sie aber weder bei Tommy Emmauel noch beim Yougstar Sönke Meinen. Das wird seinen Grund haben Fazit: ich werde weiter meinen Helix benutzen. Der Aufbau geht rasend schnell, dass Equipment im Auto ist längst nicht mehr so sperrig, das Teil gibt mir die Möglichkeit neue Dinge auszuprobieren, Live kann ich mit den Sound leben. Gleichzeitig werde ich mich bestimmt nicht vom meinem Röhrenamp, einem Fender Blues Jr. III trennen.
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